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Herbstgedicht aus der Anthologie Kokin wakashū (Abschnitt einer Querrolle mit Glyzinien-Dekor), (japanisch: 古今和歌集 Kokin wakashū) Hon'ami Kōetsu Japan Edo-Zeit (1603-1868), frühes 17. Jahrhundert Hängerolle 27,4 x 57,5 cm (ohne Montierung), 108,5 x 74 cm (mit Montierung) Tusche auf Mica-beschichtetem Papier, Glyziniendekor in Gold und Silber (Holzschnittdruck, kingindei-e-Technik)
BeschriftungAufschrift: Ōzora no tsuki no hikari shi kiyokereba kage mishi mizu zo mazu kōrikeru Last night the moonlight in the broad skies was so bright that the waters which reflected it have frozen to translucence, first of all. (Übersetzung) Übersetzt von Rodd 1996, S. 137 (Beschreibung) Siegel, linker Rand, Transkription: Kōetsu
Köln, Museum für Ostasiatische Kunst, , A 99,57
LiteraturSchlombs, Chinesische und japanische Schriftkunst der Sammlung Heinz Götze, 1999, S. 26 f., Katalog-Nr. 9 Ausblenden Adele Schlombs, Chinesische und japanische Schriftkunst der Sammlung Heinz Götzehrsg. v. Kulturstiftung der Länder (= In der Reihe Patrimonia, Nr. 125) Berlin 1999 Sammlung Götze, Chinese and Japanese Calligraphy, 1989, S. 152, Katalog-Nr. 57, Abbildung S. 153 Ausblenden Shigemi Komatsu, Kwan S. Wong und Fumiko E. Cranston, Chinese and Japanese Calligraphy Spanning Two Thousand Years: The Heinz Götze Collection, Heidelberghrsg. v. Heinz Götze München 1989 Sammlung Götze, Chinesische und Japanische Kalligraphie, 1987, S. 152, Katalog-Nr. 56, Abbildung S. 153 Ausblenden Shigemi Komatsu, Kwan S. Wong und Fumiko E. Cranston, Chinesische und Japanische Kalligraphie aus zwei Jahrtausenden: Die Sammlung Heinz Götze, Heidelberghrsg. v. Heinz Götze München 1987 Paul Klee und der Ferne Osten, Bern 2012, Abbildung S. 78 Ausblenden Osamu Okuda und Marie Kakinuma, Paul Klee und der Ferne Osten. Vom Japonismus zu Zenhrsg. v. Zentrum Paul Klee, Bern & Museum für Ostasiatische Kunst Bern 2012 S. 151 Japan und der Westen, Wolfsburg 2007, S. 155, Abbildung S. 153 Köln MOK, Splendid Impressions, 2011, S. 175, Katalog-Nr. IV-8 Ausblenden Doris Croissant, Yukio Lippit, Melissa McCormick, Matthew P McKelway und Josua S. & Trede, Melanie Mostow, Splendid Impressions: Japanese Secular Painting 1400-1900 in the Museum of East Asian Art, Colognehrsg. v. Doris Croissant hrsg. v. Museum für Ostasiatische Kunst & Hotei Publishing Leiden 2011 Goldene Impressionen, Köln 2011, S. 37, Abbildung Nr. 25 Ausblenden Susanne Kuhn, Goldene Impressionen. Japanische Malerei 1400-1900hrsg. v. Museum für Ostasiatische Kunst Köln 2011 Zen und die westliche Kunst, Bochum 2000, Abbildung 2 Ausblenden Zen und die westliche Kunsthrsg. v. Hans Günter Golinski und Sepp Hiekisch-Picard hrsg. v. Museum Bochum Bochum 2000 AusstellungenPaul Klee und der Ferne Osten, Bern 2012 Ausblenden Vom Japonismus zu Zen. Paul Klee und der Ferne Osten 19.01.2013-12.05.2013 Bern, Zentrum Paul Klee Goldene Impressionen, Köln 2011 Ausblenden Splendid Impressions. Japanese secular painting 1400-1900 & Goldene Impressionen. Japanische Malerei 1400-1900 29.10.2011-.0..0. 201 Köln, Museum für Ostasiatische Kunst Japan und der Westen, Wolfsburg 2007 Pinselspuren Sammlung Götze, Köln 1999 Ausblenden Pinselspuren. Meisterwerke chinesischer und japanischer Schriftkunst aus der Sammlung Heinz Götze 01.05.1999-25.07.1999 Köln, Museum für Ostasiatische Kunst Erläuterungen zum WerkDer aus Kyôto stammende Schwertgutachter, Kalligraph und Teemeister Honami Kôetsu gehört mit dem Hofaristokraten Konoe Nobutada (1565-1614) und dem Priester Shôkadô Shôjô (1584-1639) zu den „Drei Meister-Kalligraphen der Kan’ei Ära“ (Kan’ei no sanpitsu). Obgleich diese Kalligraphen teils in der Momoyama-Zeit, teils in der frühen Edo-Zeit tätig waren, gelten sie als die Protagonisten der höfischen Tradition japanischer Schriftkunst, um deren Wiederbelebung sich auch der Hofadel unter Kaiser Go-Mizunoo in der Kan’ei Periode (1624-1644) verdient machte.
Kôetsu stand nicht allein als Kalligraph, sondern auch als Teemeister in der Tradition von Sen no Rikyû und dessen asketischer wabi-Ästhetik, teilte aber mit Furuta Oribe das Interesse an den höfischen Künsten. Für seine in grossen Mengen produzierten Gedichtabschriften benutzte er mit Gold und Silber bemalte oder bedruckte Papiere, deren große Dekormuster dem Maler Tawaraya Sôtatsu (tätig um 1600-1640) zugeschrieben werden.
Das am linken Rand mit Kôetsus Siegel signierte Fragment aus einer Querrolle zeigt goldene und schwarze Glyzinienblüten, die wie zufällig vom oberen Rand herunterhängen. Tatsächlich bestehen sie aus zwei identischen Blütenrispen, die mittels Holzmodeln mit Gold-und Silberbrei in wechselnder Höhe übereinander gedruckt wurden, so dass der Eindruck lebendiger Vielfalt entsteht. Die silbernen Partien sind mit der Zeit schwarz oxidiert.
Die ebenfalls in verschiedener Höhe ansetzenden Schriftzeilen (chirashigaki) sind in den Papierdekor geschickt eingepasst. Das Siegel am linken Rand suggeriert, dass das Fragment das Ende einer Gedichtrolle bildete, aber selbst wenn es erst beim Montieren des Rollenfragments angebracht wurde, kann kaum ein Zweifel an Kôetsus Autorschaft aufkommen. Die Schrift entspricht Kôetsus frühem Schreibstil zwischen ca. 1600 und 1615. Erläuterungen zum WerkDas von Kôetsu beschriebene Gedichtpapier wurde im Holzdruckverfahren mit Glyzinien geschmückt. Derselbe Block wurde mit leimgebundenem Gold- und Silberstaub (heute schwarz oxidiert) in unterschiedlicher Höhe auf das Papier gedruckt. Vermutlich ist der Dekor das Werk von Tawaraya Sôtatsu (gest. ca. 1640).
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Permalink: https://mok-public-test.kulturelles-erbe-koeln.de/documents/obj/05082369
Dok-Nr.: obj 05082369
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