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Die sechs Dichter als alte Männer, (japanese: 老人六歌仙 Rōjin rokkasen) Hängerolle 97 x 28 cm Tusche auf Papier
InscriptionAufschrift: Das Gesicht voller Runzeln und mit schwarzen Flecken, der Leib gebeugt. Der Kopf wird kahl, der Bart wird grau, die Hände zittern, die Beine schwanken. Die Zähne fallen aus, die Ohren werden taub, die Augen schwach. Unentbehrlich werden Mütze, Halstuch, Stock, Brille, Wärmflasche, Wärmestein, Nachttopf und Rückenkratzer. Man ist begierig, etwas zu hören, hat Angst vor dem Sterben und fühlt sich einsam. Einmischen will man sich überall, ist aufdringlich, geschwätzig und habgierig. Immer wieder dasselbe Geschwätz, in dem die eigenen Kinder gepriesen werden, und das Prahlen mit der Gesundheit: all das ärgert die anderen. (Übersetzung: Misako Wakabayashi) (Übersetzung) Siegel, linker Bildrand, Transkription: Sengai
Köln, Museum für Ostasiatische Kunst, , A 99,66
LiteratureSammlung Götze, Chinese and Japanese Calligraphy, 1989, S. 180 f., Kat.-Nr. 66, Abb. S. 181 Hide Shigemi Komatsu, Kwan S. Wong und Fumiko E. Cranston, Chinese and Japanese Calligraphy Spanning Two Thousand Years: The Heinz Götze Collection, Heidelbergedited by Heinz Götze München 1989 Sammlung Götze, Chinesische und Japanische Kalligraphie, 1987, S. 180 f., Kat.-Nr. 65, Abb. S. 181 Hide Shigemi Komatsu, Kwan S. Wong und Fumiko E. Cranston, Chinesische und Japanische Kalligraphie aus zwei Jahrtausenden: Die Sammlung Heinz Götze, Heidelbergedited by Heinz Götze München 1987 Zen und die westliche Kunst, Bochum 2000, Abb. 10 Hide Zen und die westliche Kunstedited by Hans Günter Golinski und Sepp Hiekisch-Picard edited by Museum Bochum Bochum 2000 ExhibitionsZen und die westliche Kunst, Bochum 2000 Pinselspuren Sammlung Götze, Köln 1999 Hide Pinselspuren. Meisterwerke chinesischer und japanischer Schriftkunst aus der Sammlung Heinz Götze 01.05.1999-25.07.1999 Köln, Museum für Ostasiatische Kunst Erläuterungen zum WerkDas Thema der „sechs Dichter“ nimmt Bezug auf die im Vorwort zu der Gedichtanthologie „Gedichte aus alter und neuer Zeit“ (Kokin wakashû) genannten sechs berühmten Dichter des 9. Jhs. Diese wurden zu einem beliebten Bildmotiv in der japanischen Malerei, doch wurden sie selten so humorvoll dargestellt wie in diesem Bild. Die obere Hälfte der Hängerolle nimmt ein satirisches Gedicht über das Alter ein:
Das Gesicht voller Runzeln und mit schwarzen Flecken, der Leib gebeugt. Der Kopf wird kahl, der Bart wird grau, die Hände zittern, die Beine schwanken.
Die Zähne fallen aus, die Ohren werden taub, die Augen schwach. Unentbehrlich werden Mütze, Halstuch, Stock, Brille, Wärmflasche, Wärmestein, Nachttopf und Rückenkratzer.
Man ist begierig, etwas zu hören, hat Angst vor dem Sterben und fühlt sich einsam. Einmischen will man sich überall, ist aufdringlich, geschwätzig und habgierig.
Immer wieder dasselbe Geschwätz, in dem die eigenen Kinder gepriesen werden, und das Prahlen mit der Gesundheit: all das ärgert die anderen.
Sengai entwirft die Figuren in flüssigen Umrisslinien mit wenigen breiten Strichen des satt mit Tusche getränkten Pinsels. Die skizzenhafte Darstellungsweise passt sich dem fließenden Duktus der Schrift an. |
Permalink: https://mok-public-test.kulturelles-erbe-koeln.de/documents/obj/05082477
Dok-Nr.: obj 05082477
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