Additional analogue pictures
|
Wohlgeruch bergend von einfacher Gestalt, Querrolle 29,1 x 148,5 cm, Gewicht: 500 g Tusche auf Papier
InscriptionAufschrift, Beginn der Querrolle: I. Unter Hunderten von Blumen ist allein diese Blume, eine Fee. Ihr Keim sprießt mit dem Herbstwasser, ihre Blüten entfalten sich unter frostigem Himmel. Überaus zart und reich ist sie, doch niemals verführerisch. Von schlichtem Weiß sind ihre Blüten, doch ziert sie natürliche Schönheit. Feingliedrige Knochen hat sie, doch voll ist ihr Antlitz. Sie erscheint zerbrechlich, doch im Innern ist sie fest. Nicht das Werk eines Sterblichen ist sie, vielmehr ein weihevolles Geschöpf der Natur. Weit ist sie dem Staub der Welt enthoben, so still in ihrer edlen Einfalt, daß sie das Sprechen vergißt. II. (Narzisse!) Du bist in edler Gemeinschaft geboren, auf der "Insel des Roten Steins", von dort verstreut auf die Jade-Terrassen. In all den reichen Palästen und kostbaren Pavillons ist kein Ort, wo Du nicht weilst. Eh' noch der Frühling beginnt, erblühst Du und vergehst, wenn er dahin. Du bedarfst keiner Schminke, benötigst nicht Puder noch Lidfarben. Was brauchst Du wohl die Düfte von Orchideen und Moschus? Wärme und Kälte Deiner Jahreszeit erträgst Du gleichmütig, und weder bei Tag noch bei Nacht verwandelt sich Dein Aussehen. III. Streicht Dein Duft über den Südlichen See, und sprießt Dein smaragdenes Grün auf der Insel inmitten, wahrlich, so ist es, als hielte die Erhabene Mutter Wang ein Festmahl am Jade-See. IV. Die Knospen kommen hervor in den Gefilden der Unsterblichen. Die Blüten richten sich auf in der (sagenumwobenen) Ebene von Chu. Es ist als wolle die hohe Göttin Shangyuan (Dienerin der Xi Wang Mu) sich im himmlischen Feengarten Lang (Zur Hohen Pforte) ergehen. V. Wenn sie unter sanftem Wind und feinem Regen sich neigt und wieder aufrichtet, so ist es, wie wenn der Geist vom Wu (-Berg) jenem Mann von Chu im Traum erschiene. VI. In weichen Schatten, im schimmernden Licht, halb enthüllt, halb verborgen, gleicht sie der Nymphe Fufei (vom Luo-Fluß) wie sie dem Prinzen von Chen erschien. VII. Zuweilen lehnt sie sich an schlanke Bambusstämme, noch feucht vom Tau, ganz wie die (beiden) Königinnen vom Xiang-Fluß als sie in ihre Ärmel weinten. VIII. Oder sie steht zu Seiten der kühlen Winter-Pflaumenblüte, während der Mond sich neigt und ihr Duft sich ausbreitet. So gleicht sie den Mädchen im Han-Fluß, wie sie, mit ihren Perlen spielend, dahinziehen. IX. Auch mag sie der stillen Orchidee sich zugesellen, auf dem Altar der Göttin "Blaugrüne Wolke", gleichsam als sei sie die farbig gefaßte Panflöte in Begegnung mit dem bunten Phönix. X. Anderswo sucht sie wohl Schutz bei den Bananenblattstauden, in den Winkeln hochstufiger Terrassen. Da ähnelt sie dem jungen Xiao Shi und der Prinzessin Nong Yu. XI. Glänzend weiß wie Fei Qiong (die mundorgelspielende Dienerin der Xi Wang Mu), perlschimmernd wie Shuangcheng (die zweite Musikantin der Xi Wang Mu). So anmutig wie die Unsterblichen in den Guyi-Bergen. So rein wie die weißgewandeten Mondfeen am Hof der Weiten Kalten Leere. XII. Bisweilen verstreut, bisweilen dicht beieinander, bisweilen aufrecht stehend, bisweilen gebeugt; in der Gruppe mag eine sich verbergen; wo eine herausragt, scheint sie heraus- springen zu wollen. Tausend Gesten, zehntausend Arten, unmöglich, sie alle zu beschreiben. Hier vermag ich nur einige ihrer Erscheinungsweisen anzudeuten, nicht aber ihr innerstes Wesen zu erschließen. XIII. Seht also: Eis und Jade ist ihr Körper, Wasser und Mond ihre Seele. Verschwistert ist sie mit dem Mei-Blütenstrauch als dem älteren Bruder und dem Alaungestein als dem jüngeren. Gemeinschaft pflegt sie mit der Orchidee und der Cassia, ihren duftenden Nachbarinnen. Sie taugt zum Gewandschmuck des tugendhaften Mannes, zur Gürtelzier eines Klausners. Ihr Geruch hat nichts gemein mit dem gewöhnlichen Krautes. Ihr Duft braucht keine Essenzen. Ihre Tugend bleibt unangetastet von Frost und Schnee. Ihr Geist erhebt sich über den staubigen Dunst. Im Herzen birgt sie reinen Duft, jedoch ohne sich dessen zu brüsten. So bewahrt sie alleine unverdorben ihre ursprüngliche, vom Himmel gegebene Natur. Wenn nicht ein Mann von höchster Vollkommenheit aus einem höchst tugendhaften Zeitalter, wer sonst könnte sich mit ihr (der Narzisse) messen und ihr ebenbürtig sein? XIV. Luan: Oh wie rein! Oh wie aufrecht! Oh wie fest! Oh wie edel! Schönheit einer unsterblichen Fee! Tugend eines Nobelmannes! Im Jahr 1555, 2. Mondmonat nach dem Vollmond, geschrieben in der Berghütte zum Jade-Klangstein, Zhengming. (Übersetzung) Kolophon "Rhapsodie über die Narzisse", verfasst von Xu Youzhen (1407-1472), kalligrafiert von Wen Zhengming (Beschreibung) Siegel, Übersetzung: Wang Luzhi (Mannesname) & und & Yushi (Studio) & Guxiang & Wang Luzhi, Beschreibung: Siegel des Malers
Siegel, Übersetzung: Verweilende Wolken (Studio) & Siegel der Klause erleuchteter Worte & und & Hengshan, Beschreibung: Siegel des Kalligrafen Wen Zhengming (1470-1559) Siegel, Übersetzung: Bananenhainbibliothek (Studio) & Begutachtet von Jiaolin (Künstlername) & Jiaolin Yuli shi tushu & Herbstjade (Metapher für klares Gewässer als Mottosiegel) & Grüne Klippen (Künstlername) & Der Künstler und Eremit vom Ye-Strom (Künstlername) & Tangcun aus Hebei (Mannesname und Heimatprovinz) & Meister der grünen Klippen & Im Bananenhain zurückgezogener Gelehrter & Tangcun & Grüne Klippen (Künstlername), Beschreibung: Sammlersiegel von Liang Qingbiao (1620-1691) Siegel, Übersetzung: Schatz der erhabenen Inspektion durch Qianlong & Sanxitang jingjian xi (Bestandssiegel in der Halle der drei Ungewöhnlichen) & Shiqu baoji (Titel des Katalogs der kaiserlichen Sammlung von Qianlong) & Nachlass für Söhne und Enkel & Inspektions- und Sammlungssiegel der kaiserlichen Bibliothek, Beschreibung: Sammlersiegel von Kaiser Qianlong (reg. 1736-1795) Siegel, Transkription: Jiaqing yulan zhi bao, Beschreibung: Sammlersiegel des Kaisers Jiaqing (reg. 1796-1820) Siegel, Übersetzung: Schatz der erhabenen Inspektion durch Yuantong, Beschreibung: Sammlersiegel des Kaisers Yuantong (reg. 1909-1911) Köln, Museum für Ostasiatische Kunst, , A 67,1
LiteratureMagie der Zeichen, Zürich-Köln 2015-2016, Katalog-Nr. 54, Abbildung S. 116 f. Hide Magie der Zeichen. 3000 Jahre chinesische Schriftkunstedited by Kim Karlsson und Alexandra von Przychowski edited by Museum Rietberg Zürich Zürich 2015 Die Liebe zum Stein in China, Zürich 1998, Katalog-Nr. 48, S. 141 Hide Die Liebe zum Stein in Chinaedited by Albert Lutz und Alexandra von Przychowski edited by Museum Rietberg (= , Wege ins Paradies, Band 1) Zürich 1998 Kotzenberg, Schlombs, Chinese Painting in MOK, 1997, S. 40 f. Hide Heike Kotzenberg und Adele Schlombs, Chinese Painting in the Museum of East Asian Art in Colognein: Orientations, 1997, Volume 28, Number 1 Hongkong 1997 Köln MOK, Meisterwerke, 1995, S. 80f., Abbildung S.80f., Katalog-Nr. 33 Hide Meisterwerke aus China, Korea und Japanedited by Adele Schlombs edited by Museum für Ostasiatische Kunst Köln1. AuflageTirage, 1995 Suzuki, Southeast Asian and European Collections 2, 1982, Abbildung 14 Hide edited by Kei Suzuki edited by University of Tokyo Press (= Comprehensive Illustrated Catalogue of Chinese Paintings, Southeast Asian and European Collections, Volume 2) Tokyo 1982 Köln MOK, Meisterwerke, 1977, S. 74f. Abbildung S.74f. & Katalog-Nr. 72 Hide Edith Dittrich, Roger Goepper, Masako Shono, Willibald Veit und Ji-hyun & Wiesner, Ulrich Whang, Meisterwerke aus China, Korea und Japanedited by Roger Goepper edited by Museen der Stadt Köln, Museum für Ostasiatische Kunst Köln1. AuflageTirage, 1977 Goepper, Kunst und Kunsthandwerk Ostasiens, 1968, Abbildung 109 - 1016 Hide Roger Goepper, Kunst und Kunsthandwerk Ostasiens. Ein Handbuch für Sammler und LiebhaberMünchen 1968 Fontein-Hempel, Propyläen Kunstgeschichte 17, 1968, Abbildung 174 Hide Jan Fontein und Rose Hempel(= Propyläen Kunstgeschichte, China, Korea, Japan, Band 17) Berlin 1968 CHINA: Tradition und Moderne, Oberhausen 2002, S. 102 f. Hide CHINA: Tradition und Moderneedited by Bernhard Mensch und Peter Pachnicke edited by Ludwiggalerie Oberhausen 2002 Glanz der Kaiser von China, Köln 2012, S. 198, Nr. 2 Hide Glanz der Kaiser von China. Kunst und Leben in der Verbotenen Stadtedited by Museum für Ostasiatische Kunst Köln Heidelberg 2012 ExhibitionsMagie der Zeichen, Zürich-Köln 2015-2016 Hide Magie der Zeichen. 3000 Jahre chinesische Schriftkunst 20.11.2015-20.03.2016 Glanz der Kaiser von China, Köln 2012 CHINA: Tradition und Moderne, Oberhausen 2002 Die Liebe zum Stein in China, Zürich 1998 |
Permalink: https://mok-public-test.kulturelles-erbe-koeln.de/documents/obj/05080080
Dok-Nr.: obj 05080080
- Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- Wang Guxiang
- Kunst- und Museumsbibliothek
- Wang Guxiang
- Deutsche Nationalbibliothek
- Wang Guxiang
- Artlibraries.net
- Wang Guxiang