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  • Reproduktions-Nr: rba_d049386
    Bildnachweis: Rheinisches Bildarchiv Köln, Mennicken, Marion, 2018/2019
    Figur eines sechsarmigen Bodhisattva, China, Inv.-Nr. C 2018,231
Figur eines sechsarmigen Bodhisattva
China
Jin-/Yuan-Dynastie, ca. 12.-14 Jh. (ungesichert)
Statuette

Höhe: 39,5 cm, Gewicht: 6.400 g
Bronze
Köln, Museum für Ostasiatische Kunst, Sammlung Dieter und Christel Schürzeberg, C 2018,231

Erläuterungen zum Werk

Der Bodhisattva sitzt im Lotussitz padmasana. Er trägt eine hohe Krone mit der Darstellung von fünf auf einem Lotus thronenden Buddhas. Gekleidet ist er in ein Mönchsgewand, welches die Brust frei lässt und einen reichen Ketten- und Juwelenschmuck zeigt. In der oberen rechten Hand befindet sich ein flammendes Juwel. Das Attribut in der linken oberen Hand ist nicht mehr zu identifizieren, da ein wesentlicher Teil abgebrochen und verloren ist, lediglich ein aufgelegter Dekor von Perlschnüren ist hier noch zu erkennen. Die beiden mittleren Arme halten jeweils eine Ghanta (buddhistische Glocke), deren Wandung ebenfalls einen Perlschnur-Dekor aufweist. Ungewöhnlich ist hier die Bekrönung der Glocken an der Handhabe, die nicht von einem sonst üblichen fünfspitzigen, geschlossenen Vajra gebildet wird, sondern von einer nach oben offenen Dreizackform. Diese Art findet sich überwiegend an javanischen oder indonesischen Glocken des 9. Bis 14. Jh. Im Katalog des Rietberg Museums, Zürich 1991, 'Der Goldschatz der drei Pagoden', wird darauf verwiesen, dass zur Zeit des Dali-Königreiches im Süden Chinas ein starker künstlerischer Einfluss aus diesem südostasiatischen Raum erfolgte. Vor dem Bauch hält der Bodhisattva mit zwei Händen einen quadratischen Gegenstand mit Rillendekor. Hierbei könnte es sich um ein Siegel handeln. Der Gesichtsschnitt der Figur entspricht dem Typus der Song-Yuan-Bronzen. Im hinteren Bereich des Kopfes finden sich zudem an den Seiten zwei weitere Gesichter/Köpfe. Auch die Gestaltung der mittig gescheitelten Frisur mit stufig abgesetzten Flächen, sowie das Vorhandensein eines gedrehten Zopfes weisen in die Entstehungszeit der Song-Yuan Dynastie. Der Zopf, der vom oberen Haarknoten auf dem Kopf ausgeht, teilt sich am Hinterkopf und fällt nach vorne über die Schultern. Hier sind die Enden ringförmig zusammengebunden. Von der Krone aus fallen zu beiden Seiten des Bodhisattvas extrem lange Schalbänder herab, die mit Juwelen-Rosetten belegt sind. Diese Bänder reichen auch über den Lotusthron hinunter bis zum Boden. Der Lotusthron zeigt zudem eine ungewöhnliche Form und ist in seiner Mitte durch eine horizontale Taille eingeschnürt. Der obere Teil wird durch große, nach oben ausgerichtete Lotusblätter gebildet. Der untere, sonst glattwandige Teil mit wulstartiger Fußleiste, zeigt einen plastisch aufgelegten Dekor einer großen umlaufenden Lotusranke in schwungvoller Ausführung. Diese insgesamt ungewöhnliche Formerfindung orientiert sich aber offensichtlich noch an bekannten Vorbildern der Tang Dynastie. An der Rückseite des Sockels befinden sich gussbedingt nicht lesbare Schriftzeichen, die möglicherweise eine Benennung oder eine Nummerierung zur Platzierung auf einem Altar bilden. Die Bronzefigur gehört offensichtlich zu einem Ensemble buddhistischer Kultfiguren, deren spezielles Merkmal dieser außergewöhnliche Thronaufbau ist. Vgl. hierzu auch die Figur eines gekrönten Buddhas aus dieser Serie im Museo Missionario di San Francesco in Fiesole/Florenz. Diese Bronze wurde durch Rose Kerr und Lucia Monuschi als Arbeit der Jin Dynastie (1115-1234) ausgewiesen.

Autor: Dieter Schürzeberg

     

Permalink: https://mok-public-test.kulturelles-erbe-koeln.de/documents/obj/40047880
Dok-Nr.: obj 40047880

Kommentar zu [01]:

Schenkungsvertrag vom 2020.09.10
 
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