Erläuterungen zum Werk

Der birnenförmige Gefäßkörper endet oben in einem breiten Halsbereich mit kurzer kantiger, angesetzter Lippe. Der hohe Standfuß ist steil schräg ausgestellt. An beiden Seiten des Halses befindet sich oben im Mündungsbereich je eine gebogene Handhabe, die aus einem doppelt gehörnten Monsterkopf erwächst. Diese Handhaben tragen eingehängte bewegliche Ring-Scheiben, welche an ihrer Außen- und Innenseite ein umlaufendes Mäandermotiv zeigen. Die Oberfläche der Vase ist mit insgesamt fünf horizontal angeordneten Dekorfeldern geschmückt. Im oberen Halsbereich findet sich eine Dekormanschette, welche an Vorder- und Rückseite je eine große Taotie-Maske auf Leiwen-Grund zeigt. Die drei darunter liegenden Felder zeigen einheitlich, sich wiederholend, das Motiv von aufschäumenden Meereswogen in sehr bewegter Ausformung. In diesen Wogen befinden sich Berge oder Felsformationen, auf welchen ein Phönix mit ausgebreiteten Schwingen steht. Zusätzlich gibt es Drachen, die sich durch die Meereswogen bewegen. Das letzte Dekorfeld befindet sich unten im Fußbereich und zeigt Taotie-Masken, die in ihrer Ausformung stark an Schmetterlinge erinnern. Sie sind alternierend nach oben oder unten gerichtet angeordnet und befinden sich auf einem Untergrund aus Punkt- und Linienstrukturen. Die Dekormotive dieser Meereswogen, dieser schmetterlingsartigen Taotie-Masken sowie diese doppelt gehörnten Monsterköpfe auf den Handhaben finden sich in absolut identischer Ausformung an der auf das Jahr 1173 datierten Vase vom Typ Hu im Victoria and Albert Museum, London (Museum number: M.164-1917).

Autor: Dieter Schürzeberg